Max Scheler war ein deutscher Philosoph und Soziologe, der von 1874 bis 1928 lebte. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Phänomenologie und war auch maßgeblich an der Entwicklung der Wertethik beteiligt.
Scheler wurde in München geboren und studierte zunächst an der Universität München Theologie, Philosophie und Geschichte. Später wechselte er nach Berlin, wo er bei Wilhelm Dilthey und Georg Simmel studierte. Er promovierte 1897 mit einer Arbeit über Aristoteles und nahm anschließend eine Stelle als Privatdozent an der Universität Jena an. Dort lernte er Edmund Husserl kennen, mit dem er eine enge Freundschaft pflegte und der einen großen Einfluss auf seine Denkweise hatte.
Scheler war ein sehr produktiver Autor und veröffentlichte zahlreiche Werke zu verschiedenen Themen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören "Die Stellung des Menschen im Kosmos" von 1928, "Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik" von 1913 und "Vom Ewigen im Menschen" von 1921. In seinen Schriften beschäftigte er sich mit Fragen der Ethik, Anthropologie, Phenomenologie und Soziologie.
Schelers Denken war geprägt von einer starken Betonung der Werte und der Bedeutung von Gefühlen und Emotionen für die menschliche Existenz. Er argumentierte, dass die Werte nicht objektiv sind, sondern von den individuellen Erfahrungen und Bedürfnissen abhängen. Zudem setzte er sich intensiv mit Fragen der Religion, des Glaubens und der Mystik auseinander.
Trotz seines bedeutenden Einflusses auf die Philosophiegeschichte geriet Scheler nach seinem Tod für einige Jahrzehnte etwas in Vergessenheit. In den letzten Jahren wurde jedoch ein neues Interesse an seinem Werk geweckt und seine Ideen werden zunehmend wieder diskutiert und erforscht.
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